Die Glühbirnen ausgedreht

2019 hat schon zwei Monate verloren, doch nun kam endlich unser zweiter Ligagegner des Jahres, bei dem wir natürlich keine zwei Punkte liegen lassen wollten. So ging es an einem Sonntag zum Tabellenzweiten, der SG NARVA Berlin nach Friedrichshain. Die Schulsporthalle in der Gürtelstraße bietet eine besondere Tribüne,

die für Kinderwagen zu klein ist, aber aufgrund der Ausmaße jedem Zuschauer das Gefühl gibt, im Spiel mittendrin zu sein. Somit waren nicht nur wir Spieler nach der, musikalisch recht einseitigen, Erwärmung heiß, sondern die gesamte Halle. Aufgrund verschiedener Umstände konnten wir nicht in voller Anzahl antreten und freuten uns über die Unterstützung aus der zweiten Mannschaft in Form von Goldi auf dem Feld und Buschi auf der Bank. Dennoch ließen wir das Spiel in Ruhe anlaufen, womit das erste Tor erst zum Ende der zweiten Minute durch einen Siebenmeter von Motzi fiel. Doch die junge und schnelle Truppe von NARVA ließ sich nicht auf dieses Spiel ein und machte rasch den Ausgleich. Zwar kamen wir im Angriff immer wieder zu Erfolgen, bekamen den Gegner in der Abwehr aber zu selten richtig zu fassen. So schaukelte sich der Spielstand ohne große Abstände, aber in einem spannenden Spiel, langsam hoch. Zur Halbzeit hatte der Gegner mit nur einem Treffer die Nase vorn (13:12). In der Pause wurden vom Coach die wichtigsten Fakten des Gegners festgehalten. Durch langes Ausspielen unserer Angriffe kamen wir zum Erfolg und in der Abwehr mussten wir uns nur auf deren komplexe Spielgestaltung einstellen (verständlich erklärt durch Limp Biskit – “Rollin“). In der zweiten Hälfte konnten wir einen 4:0 Lauf hinlegen und somit endlich wieder in Führung gehen. Die Gäste spielten jedoch weiter sehr agil und ließen uns in der Abwehr nun öfter schlecht aussehen. Daraus folgten einige Pausen, in denen die gegnerischen Spieler vom Physio versorgt werden mussten, zwei Minuten Strafen für uns und Siebenmeter, die sicher vom Gegner verwandelt wurden. So blieb das Spiel weiterhin sehr spannend und das Publikum versuchte mehr und mehr die Schiris von deren Ideen zu überzeugen. Ohne Erfolg und auch nicht nötig, denn alle von uns waren felsenfest davon überzeugt zu gewinnen, ebenso die Gegner, die nach jeder notwendigen Behandlung auf der Bank wieder angriffslustig auftraten. Ein Kommentar von Klutz zu diesem Thema wurde als grob unsportlich angesehen und mit einer blauen Karte bewertet. Als auch noch unser blonder Engel in der 51. Minute rot sah, wurde es langsam spärlich auf unserer Bank. Mit nur noch einem Feldspieler und einem Torhüter zum Auswechseln die letzten Minuten zu überstehen, war in einem so engen Spiel echte Arbeit. Kurz zusammengerissen und in den nächsten vier Minuten durch einen 3:0 Lauf einen ebenso großen Vorsprung zu erarbeiten, war dafür ein guter Anfang. Danach kamen die Gegner zwar immer wieder zu Chancen, doch da schlug die Stunde unseres Hintermannes. Durch mehrere Paraden von Bux konnten wir den Vorsprung bis in die letzte Spielminute halten. Die Manndeckung der Gegner vermochten wir noch einmal zu nutzen, um uns einfach durchzusetzen, ein weiteres Tor zu machen und damit den Sieg zu besiegeln. Nach einem harten Kampf stand es 24:27 für uns. In Anbetracht unserer Personallage und der schnellen Spielweise des Gegners ein großer Erfolg. Neben dem Geburtstag von Markus Kai also nochmal ein Grund mehr, das Bierchen danach zu genießen. Der Umstand, dass uns dieses nur nach Genuss herauszögernden Bedingungen gewährt wurde, stimmte uns mit etwas Unmut; erklärt aber vielleicht, warum die Jungen von Narva noch wenig abhärtendes Polster besitzen.

POWPOW Schauer