4. September 1891: Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Tegel und der Germania Werft gründen unter der Führung des Ingenieurs Gilkötter den Turnverein Tegel. Vereinslokal und Turnstätte war das Lokal Rübsam in der Schloßstraße.
Mit Unterstützung des Mitgründers Albert Klein begeht der Verein seine Fahnenweihe und führt nunmehr den Namen „Männerturnverein Tegel“. Anfang des 20. Jahrhunderts traten nach einem Aufruf in der Turnzeitung der Deutschen Turnerschaft („Alle Sozialdemokraten und Gewerkschaftler sind aus der Deutschen Turnerschaft und ihren Vereinen auszuschließen") mit dem damaligen Vorsitzenden des MTV Tegel zahlreiche Mitglieder aus und gründeten den Arbeiter-Turnverein „Eiche“. Der MTV Tegel mußte aus seinem Vereinslokal ausziehen und fand im Lokal Klippenstein am Tegeler See seine neue Heimstätte. Unter der Leitung des Turnwartes Fritz Preuß setzte der MTV Tegel seine Arbeit trotz des massiven Mitgliederschwundes fort und kehrte schließlich nach dem Auszug des Arbeiter-Turnvereins „Eiche“ wieder in sein altes Vereinslokal zurück. Dieser Umzug führt zu einem erheblichen Mitgliederzuwachs unter der Leitung des Turnwartes Nelkenhöhner und des Vorsitzenden Bremer.
1907: Die Frauen-Abteilung des MTV Tegel (heute die „1. Frauen“ der Turnabteilung) unter der Führung des Turnwartes Fritz Behrend wird gegründet. Turnwarte in den Folgejahren waren Radelli, Alfred Berger und seit 1911 Albert Thiele. Mit Unterstützung des Schöffen Gutstein konnte der MTV Tegel die neuerbaute Turnhalle in der Treskowstraße als seine Sportstätte nutzen. Unter der Leitung von Hans Gehrmann gründet sich eine Schüler- und Schülerinnen-Abteilung.
Nach Fertigstellung des städtischen Sportplatzes an der Hatzfeldtallee im Jahr 1920 gründet sich unter den Sportwarten Willi Pliquet, Karl Dreßler und Steinke eine Leichtathletik-Abteilung. Das 30jährige Bestehen des Vereins wird unter Mitwirkung vieler Berliner Sportvereine mit einem großen Sportfest, an dem über 700 Turnerinnen und Turner teilnahmen, begangen.
In den 20iger Jahren ging die 1. Mannschaft der Turnabteilung, unter anderem mit den Turnern Seifert, Fromme, Haufschild und Messal, aus 13 Städte- und Gaumannschaftskämpfen elfmal als Sieger hervor.
In der Mitgliederversammlung des Jahres 1927 kandidieren fünf „Turngenossen“ für das Amt des 1. Vorsitzenden; gewählt wird nach heftiger Debatte Albert Klein. Die Pellkartoffel- und Heringswanderung war bereits zu dieser Zeit Tradition im MTV Tegel.
Der MTV begeht im August als Veranstalter eines Spieltages der Turnspiele und des Bezirksturnfestes sein 40jähriges Jubiläum.
Nach der Auflösung der Deutschen Turnerschaft als Dachverband und des Arbeitsportbundes im Jahr 1934 wird der MTV Tegel dem NS-Reichsbund für Leibesübungen angegliedert. Damit wird der MTV Tegel wieder zur Heimat für viele Arbeitersportler, unter ihnen auch der kurz vor Kriegsende hingerichtete Widerstandskämpfer Hans Schulz.
Am 1. November 2000 verstirbt im Alter von 93 Jahren ein Urgestein des VfL Tegel, der Ehrenpräsident Walter Schwanke.
Mehrere Abteilungsleiter beantragen im Januar 2010 eine außerordentliche Sitzung des erweiterten Präsidiums. In der nur 13 Minuten dauernden Sitzung vom 27. Januar wird u.a. der Vorstand der Tanzabteilung zum Rücktritt aufgefordert. In der Folgezeit treten zahlreiche Mitglieder aus der Tanzabteilung aus. Ex-Weltmeister Max-Ulrich Busch wird neuer Trainer in der Tanzabteilung. Im Mai wählt die Mitgliederversammlung der Tanzabteilung einen neuen Vorstand. Am Jahresende hat die Tanzabteilung noch rund 75 Mitglieder. Am 30. April findet der erste abteilungsübergreifende Tanz in den Mai statt. Zum 1. September wechselt der Pächter der Vereinsgaststätte. Der Verein veranstaltet das erste Oktoberfest.
Die Ringerabteilung richtet im Jahr 2011 zum 25. Mal den Pfingst-Cup aus. Anläßlich ihres 100. Geburtstags erhält Eva Heenen aus der Tennisabteilung die Verdienstplakette des VfL Tegel. Die erfolgreichen Floorballer der Franz-Marc-Schule finden ihre sportliche Heimat beim VfL Tegel. Dagmar Hübner erhält die höchste Auszeichnung der Sportjugend Berlin, das silberne Eichenblatt. Hans Welge erhält die Goldene Nadel des Deutschen Ringerbundes.
Aus Anlaß des 75jährigen Jubiläums der Tennisabteilung im Jahr 2012 wird auf der Vereinsanlage ein Turnier der Nordberliner Tennisvereine ausgerichtet. Das Sechserbrückenfest unter Beteiligung des VfL Tegel findet zum letzten Mal statt. Bernd Wacker wird das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der Vorsitzende der Tischtennisabteilung, Frank Koziolek, verstirbt völlig unerwartet.
Der gegen den damaligen Haupttrainer der Tanzabteilung geführte Rechtsstreit wird 2013 in zweiter Instanz nach einer gerichtlichen Mediation beendet. Die Traglufthalle der Tennisabteilung wird aufgeschlitzt und muß ersetzt werden. Der VfL Tegel nimmt mit rund 50 Sportlern am Deutschen Turngest in Ludwigshafen/Mannheim/Heidelberg teil und nimmt sein Quartier in Speyer. Der VfL Tegel präsentiert sich beim Museumsfest "AirLeben" in Hermsdorf. Joshua Morodion wird Deutscher Meister im Freistil der Jugend-B. Ehrenmitglied Uschi Kolbe wird vom LSB zur Ehrenamtlichen des Jahres 2012 gewählt.
Nach Differenzen mit dem Präsidium über die Organisation und die Kassenführung in der Koronarabteilung wird in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Abteilung im Jahr 2014 ein neuer Vorstand gewählt; der alte Vorstand wird nicht entlastet. Am Tegel-Cup der Judoka nimmt eine Mannschaft aus Israel teil. Die letzte Rate des Darlehens für die Erweiterung des Vereinsheims im Jahr 1995 wird an das Land Berlin zurückgezahlt. Die letzten der über 160 Mahn- und Klageverfahren wegen ausstehender Mitgliedsbeiträge für 2010 gegen ehemalige Mitglieder der Tanzabteilung werden erfolgreich abgeschlossen; es konnten rund € 40 000,- ausstehende Beiträge beigetrieben werden. Der Vorsitzende der Turnabteilung tritt zurück. Die Twirling-Abteilung erringt bei der Deutschen Meisterschaft wieder zahlreiche Titel und hat einen aufsehenerregenden Auftritt beim Opernball in Leipzig.
Seit März 2015 ist M. Sickelko neue Pächterin der Vereinsgaststätte. Präsident S. Kolbe kündigt an, letztmals für das Amt zu kandidieren. Beim DiBa-Wettbewerb "Du und Dein Verein" gewinnt der Verein € 1 000,-. Der VfL erringt mit dem Projekt "Ringen und Raufen nach Regeln" der Ringerabteilung beim Publikumspreis des PSD ZukunftsPreises 2015 den 2. Platz und gewinnt € 3 000,-. Im November startet die sportliche Zusammenarbeit mit der Humboldt-Oberschule.
Zur Zeit setzt sich das Präsidium wie folgt zusammen:
Präsident: Friedhelm Dresp (TE)
Vizepräsident: Bernd Gaebel (TA)
Präsidiumsmitglied für Finanzen: Michael Zotzmann (JU)
Präsidiumsmitglieder für sportliche Belange: Bernd Jerke (TE und LA)
Präsidiumsmitglied für Organisation: Michael Zotzmann (JU)
Präsidiumsmitglied für Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Hans Welge (RI).
Die über 2.700 Mitglieder des VfL Tegel 1891 e.V. betreiben ihren Sport in den elf Abteilungen Handball, Judo, Kendo, Koronarsport, Leichtathletik, Ringen, Tanzen, Tennis, Tischtennis, Turnen (einschließlich Akrobatik für Kids, Badminton, Faustball, Prellball, Volleyball und Wassergymnastik) und Twirling sowie in über 50 verschiedenen Kurzzeitsportangeboten und setzen die am 4. September 1891 begründete sportliche Tradition unter dem alten Turner-Motto "frisch, fromm, fröhlich, frei" engagiert fort.